Die Masterarbeit ist fertig – und nun?

17. September 2021

Friederike Hübner hat von 2015 bis 2019 an der DIU Human Communication (M.A.) Kommunikationspsychologie und -management studiert. In diesem Interview berichtet sie uns, was sich durch ihre Masterarbeit in Gang gesetzt hat.

Was ist Ihr beruflicher Hintergrund?

Ich habe an der Hochschule für Musik in Dresden sowie am Konservatorium Amsterdam Musikpädagogik und Orchestermusik im Hauptfach Bratsche studiert. Dann habe ich an der DIU Human Communication studiert. Im Moment bin ich als Bratschistin, Orchestermusikerin und Musikpädagogin aktiv, durch die Elternzeit aber in einem sehr geringen Umfang. Nebenbei gibt es kleinere Aufgaben im Bereich Musikergesundheit (Musikphysiologie, Teamentwicklungsworkshop). Viel Zeit investiere ich im Ehrenamt in unserer Kirchgemeinde. Da leite ich den Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation. Wir befassen uns gerade mit Website-Gestaltung und sämtlichen analogen Kommunikationsthemen, die innerhalb von fünf Kirchgemeinden anfallen. Zusätzlich kann ich in der Gemeindearbeit meine Kenntnisse aus dem Studium und den danach gesammelten Erfahrungen bezüglich Teamentwicklung, Konfliktlösung und Moderation einbringen.

Worum ging es in Ihrer Masterarbeit?

In meiner Masterarbeit geht es um betriebliche Gesundheitsförderung in Unternehmen – durch meinen eigenen beruflichen Hintergrund fokussiert auf den Berufsorchesterbereich. Um das Thema meiner Arbeit zu verstehen, muss man wissen, dass der Beruf des Orchestermusikers einer stärkeren Gesundheitsgefährdung unterliegt als andere Berufsgruppen. Der Arbeitsalltag ist auf Grund physischer, psychischer und psychosozialer Faktoren sehr belastend. Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) gibt uns ein Instrument in die Hand, Gefahren vorzubeugen und Gesundheit zu fördern. Dadurch kann Arbeitsunfähigkeit verringert sowie grundsätzlich ein gesünderes Arbeitsklima geschaffen werden.

In meiner Arbeit habe ich die aktuelle Situation in den deutschen Kulturorchestern anhand von Leitfaden gesteuerten Interviews aufgearbeitet. Ich konnte dabei 58% der deutschen Kulturorchester erfassen – eine bemerkenswert hohe Abdeckung, die die Daten sehr aussagekräftig macht. Meine Arbeit zeigt auf, dass die Durchführung betrieblicher Gesundheitsförderung in Kulturbetrieben für Orchestermusiker noch mehr nach dem tatsächlichen Bedarf gesteuert werden muss. Neben Impulsen im physiologischen Bereich sowie Optimierung der Arbeitsverhältnisse spielen dabei die Kommunikation von Bedürfnissen, Sensibilisierung für die Thematik und Informationsaustausch eine entscheidende Rolle. Zum Beispiel gibt es noch einen deutlichen Aufklärungsbedarf in den Bereichen der möglichen Finanzierung, der individuellen Bedarfserhebung sowie der Schaffung von Grundlagen für langfristige BGF-Maßnahmen. Die Arbeit enthält Handlungsempfehlungen, die es den Akteuren leichter machen, konkrete Maßnahmen der betriebliche Gesundheitsförderung im Orchester umzusetzen. 

Warum haben Sie sich entschlossen, die Arbeit  zu veröffentlichen?

Die durchgeführte Studie war und ist in dieser Form bisher einmalig. Das Thema ist so aktuell, dass ich auf der Grundlage meiner Arbeit bereits mehrere Fachartikel veröffentlicht habe und schon einige Vorträge gehalten habe. Die Arbeit wurde schon mehrmals in Fachzeitschriften zitiert. Die Arbeit ist so forschungsrelevant, dass es mir sinnvoll erschien, die Arbeit zu publizieren. Ein Buch als Zitiergrundlage ist günstiger als eine Masterarbeit.

Wie lief das mit der Veröffentlichung? 

Ich habe mich aufgrund von Empfehlung für den GRIN-Verlag entschieden. Da ist das Veröffentlichen von wissenschaftlichen Arbeiten sehr einfach und kostenlos. Man lädt eigentlich nur den Text in einem bestimmten Layout hoch, alles weitere übernimmt ein Mitarbeiter des Verlages. Die Zusammenarbeit war sehr angenehm. Korrekturen waren schnell erledigt. Der Text ist jetzt als Buch und E-Book bei GRIN, Amazon oder auch über Thalia erhältlich, gedruckt wird auf Anfrage. Der Preis ist recht hoch, auch bekomm ich im Moment noch kein Geld pro Buch ausgezahlt. Dafür müssen erst mindestens 17 Bücher verkauft sein, bevor ich dann Einnahmen habe. Das ist vielleicht ein Haken, aber ich wollte damit auch kein Geld verdienen, sondern hauptsächlich die Daten sichern. Es gibt sicher noch andere Möglichkeiten zum Veröffentlichen, vielleicht sogar bei Verlagen, bei denen man eher auch daran Geld verdienen kann. Für welchen Verlag mach sich am Ende entscheidet, ist sicher sehr themenabhängig.

Betriebliche Gesundheitsförderung von Berufsmusikern in den deutschen Kulturorchestern

Link zum Buch

--

Weiterführende Informationen zum Masterstudiengang Human Communication M.A. finden Sie hier.

Kommende Veranstaltungen:

Human Communication Expertenabend DIU Dresden   Human Communication Symposium DIU Dresden

Haben Sie noch Fragen? Ihre persönliche Ansprechpartnerin Franziska Ramisch kümmert sich gern um ihre Rückfragen: 

Franziska Ramisch, M.A.
Tel.: +49 351 40470 - 150
Email: franziska.ramisch@di-uni.de

Friederike Hübner