Letztes Wochenende wurden die Studierenden des Masterstudienganges „Multiple Sklerose Management“ (M.Sc.) von Prof. Dr. Christine Stadelmann-Nessler in Göttingen am renommierten Neuropathologischen Institut der Universitätsmedizin Göttingen herzlich empfangen. Endlich – corona-bedingt hatte sich der noch ausstehende Praxisbesuch aus dem ersten Studiengangsmodul um Monate verzögert. Denn seit fast einem Jahr treffen sich 19 MS-Studierende und Prof. Ziemssen und die jeweiligen Referenten zu wöchentlichen Dienstagabend-Online-Einheiten, im Moment schon im vierten Modul – letztes Wochenende konnte man sich endlich persönlich kennen lernen.
Zu diesem Treffen sind 14 der 19 Studierenden und der wissenschaftliche Leiter Prof. Dr. Tjalf Ziemssen aus ganz Deutschland angereist. Für die restlichen Teilnehmer des Studiengangs wurde was möglich war virtuell ins MS-Teams Klassenzimmer übertragen.
Am ersten und zweiten Praxisworkshop-Tag mikroskopierten Frau Prof. Stadelmann-Nessler und vier weitere Ärzte aus ihrem Institut mit den Teilnehmern MS-Läsionen, in einer zweiten Gruppe wurden im Sektionsraum Hirnschnitte demonstriert.
Die Präparate wurden zwischen den klinisch tätigen MS Spezialisten und der Neuropathologin lebhaft diskutiert.
So sieht ein Besprechungsraum im neuropathologischen Institut aus. Das ist ein Team-Besprechungsmikroskop, hier kann man gemeinschaftlich auf ein Stück Gewebe schauen.
Eine Station des Besuches war am BIN , dem Center for Biostructural Imaging of Neurodegeneration bei Prof. Dr. Alexander Flügel. Er leitet das Institut für Neuroimmunologie und Multiple-Sklerose-Forschung und berichtete über neue Erkenntnisse aus Tierexperimenten über das Bewegungsverhalten von T-Zellen, d.h. aggressive, reprogrammierte Immunzellen, die Gewebe schädigen. Das Bewegungsverhalten dieser Zellen ist durch das Verfahren der in vivo 2-Photonen-Bildgebung erstmalig in Filmsequenzen abbildbar. Das war für alle neu und faszinierend zu sehen.
Details machen ein Wochenende einzigartig - ein Gummibärchen im Treppenhaus sorgte am zweiten Tag für große Erheiterung.
Mit Hilfe des Göttinger Neuroimmunologen Dr. Stefan Nessler bestimmten die Studierenden als Beispiel für einen zellbasierten Antikörpernachweis, wie er beispielsweise für MOG und AQP4 durchgeführt werden kann, ihren SARS-Cov2-Antikörpertiter und nahmen sich dafür wie hier auf dem Bild zu sehen Blut ab.
Nach einer weiteren Gruppenmikroskopieeinheit mit Frau Prof. Stadelmann-Nessler klang der zweite Praxisworkshoptag mit einer von Prof. Ziemssen geleiteten (online zugeschaltet) basistherapeutischen Fallkonferenz aus – zwei Studierende stellten Fälle aus ihrer Klinik vor und diskutieren den therapeutischen Verlauf mit den Mitstudierenden und Prof. Ziemssen.
Am letzten Tag besuchten die Studierenden die von Prof. Weber geleitete Spezialambulanz für MS und lernten MS Nurse Julia Borchardt, die in der Ambulanz tätige Neurologin Dr. Flügel und den Oberarzt PD Dr. Fitzner kennen. Da die Studierenden vorwiegend aus nicht- universitären Kliniken kommen, wie zum Beispiel aus einer Reha-Klinik, oder zum Teil auch einen nicht-medizinischen Blick hatten, war der Austausch für alle Beteiligten sehr fruchtbar und erkenntnisreich.
Der MS Studiengang bedankt sich bei allen Göttingern und der vielen Mühe von Frau Prof. Stadelmann-Nessler und ihren Kolleginnen und Kollegen für diesen netten Empfang und dieses hochspannende Wochenende!
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Weiterführende Informationen zum Masterstudiengang Multiple Sklerose Management M. Sc. finden Sie hier.
Das zweite Studiengangsmatrikel Multiple Sklerose Management startet im März 2022 – Bewerbungen (auch für Studiengangsteilstipendien wie das Deutschlandstipendium) sind ab sofort möglich.
Wer sich für unser Studiengangskonzept interessiert - in diesem Paper schreiben wir ausführlich über die Erfahrung in der Organisation dieses Pionierstudienganges.
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