Ein Abend mit Rotariern an der Dresden International University – eine Retrospektive von Geschäftsführer Prof. Dr. Joachim Niemeier

19. Juli 2022

Im Mai besuchten uns die Mitglieder des Rotary Club of District 1910 First Austrian Passport im Rahmen ihrer Reise zu den verschiedenen Clubs in Sachsen.

Sie hatten einen anstrengenden Tag hinter sich, die Wanderung durch Meißen war herausfordernd. Für das Treffen an der DIU hatte Jana Müller-Tasler dazu passend ein lockeres, aber doch inhaltsreiches Programm geplant.

Als erstes hatte ich mich gefragt, was denn ein "Rotary Passport Club" überhaupt ist. In der Charterbroschüre fand ich dazu die Erklärung. "Rotary Passport Clubs" sind eine neue Rotary Clubform, die der zunehmenden Mobilität und der weltweiten Vernetzung ihrer Mitglieder gerecht werden. Die Clubmitglieder sollen ihren rotarischen "Reisepass" überall dort einsetzen, wo sie sich gerade befinden. Der eigene Passport Club ist die "Heimatbasis", dieser ist nicht ortsgebunden und die Mitglieder treffen sich alle 2 Wochen virtuell. Um dieses Zukunftsmodell auch in Dresden zu leben, hatte der Passport Club die Dresdner Rotary Clubs eingeladen, den Abend mit ihnen an der DIU zu verbringen. 

Der Rotary Club District 1910 First Austrian Passport umfasst, wie man der Charterborschüre entnehmen kann, den östlichen Teil Österreichs, also Wien, Niederösterreich, Burgenland, Kärnten und die Steiermark sowie Bosnien-Herzegowina. Und wer jetzt leichtfertig vermutet, dass uns da ein alter Herrenverein besucht hat: die Charterpräsidentin Chiara Zwickl ist eine junge Frau. Sie hat sich das Ziel gesetzt zu zeigen, dass Rotary dynamisch ist und möchte über neue Medien noch mehr Vernetzungsmöglichkeiten schaffen.

Einige Teilnehmer*innen haben sich besonders auf den Besuch an der DIU gefreut. Mitglied im Rotary Club District 1910 First Austrian Passport ist unter anderem Barbara Friehs, mit der wir unseren neuen Masterstudiengang Life and Business Coaching entwickelt haben. Der Studiengang wurde während der Phase der Corona-Pandemie vollkommen virtuell entwickelt und akkreditiert, weshalb die Freude groß war, dass wir Barbara und weitere Dozenten aus dem Club zum ersten Mal persönlich treffen könnten.

Mit der Begrüßung haben Prof. Dr. Richard Funk und ich die Chance genutzt, sowohl die TUDAG-Gruppe als auch die Dresden International University vorzustellen. Da viele der Club-Mitglieder einen universitären Bezug haben, war es für sie interessant, unser Modell kennenzulernen. Die Meinung war, dass so ein Modell auch in Österreich an vielen Stellen weiterhelfen könnte.

Nach den interessanten Auftaktgesprächen ging es dann in den Hörsaal. Dort wurde intensiv und engagiert über die Zukunft der Weiterbildung diskutiert. Barbara Friehs erläuterte in ihrem Eingangs-Statement, wie die Idee für den Master-Studiengang entstanden ist und warum das Team den Studiengang dann unbedingt mit der DIU umsetzen wollte. Besonders hat sie die Flexibilität und die hohe Professionalität bei der Akkreditierung herausgestellt. Sehr positiv erwähnt wurde die zum Master-Studiengang aufgesetzte Reihe "Coaching Couch", davon berichtete Martin Gabriele als einer der Teilgebenden bei dieser Veranstaltungsreihe. Diese dient dazu, den Master-Studiengang bekannt zu machen, aber auch eine Fach-Community aufzubauen. 

Was das österreichische Hochschulsystem angeht habe ich gelernt, dass staatliche Hochschulen für postgraduale Angebote keinem Akkreditierungsverfahren unterliegen. Private Universitäten benötigen eine institutionelle Akkreditierung und für alle von ihr betriebenen Studiengänge eine Programmakkreditierung. Diese wird auf unbefristete Zeit vergeben, die institutionelle Akkreditierung wird zunächst auf sechs Jahre, später dann auf 12 Jahre erteilt.

Eine sehr spannende Diskussion entwickelte sich um unser Mikro-Zertifikatsprogramm und die anderen akademischen Kurzformate. Hier sah man in der Podiumsdiskussion gute Ansätze für eine innovative Zukunft der akademischen Weiterbildung. Studierende lernen erstmal nur das, was sie für ihre beruflichen Aufgaben aktuell brauchen (Kompetenzorientierung), bekommen dazu noch im medizinischen oder juristischen Bereich ihre Weiterbildungspunkte und haben auch noch "Credit Points" einer Hochschule erworben, welche eine Basis für das lebenslange Lernen auf akademischer Basis bilden und möglicherweise in einem Master-Abschluss zusammengefasst werden können.

Natürlich gab es auf der Terrasse auch Lohrmanns. Die Biere wurden von den Rotariern besonders getestet. Es stellte sich heraus, dass der Rotary Club District 1910 First Austrian Passport ein eigenes Charterbier hat. Da ergeben sich vielleicht ganz neue Kooperationsmöglichkeiten.

Prof. Dr. Richard Funk hat den neuen Rotary Club Dresden International (RCDI) als fünften Rotary-Club in Dresden vertreten und die Club-Wimpel ausgetauscht.

Eine absolut gelungene Veranstaltung, herzlichen Dank an Jana Müller-Tasler, Philipp Crisafulli, Cornelia Kohl, Irena Badalyan-Ruch und das Team vom Service für die professionelle Vorbereitung und Durchführung.