Corona stellt das Gesundheitssystem auf die Probe

23. November 2020

Gerade jetzt in der aktuellen Corona-Krisensituation zeigt sich, es braucht in den deutschen Krankenhäusern effiziente Strukturen, eine ausreichende medizinische Ausstattung und geschultes Personal. Um den steigenden Patientenzahlen gerecht zu werden, sind eine vorausschauende Planung und Expertise im Managementbereich in Verbindung mit medizinischen Kenntnissen von besonderer Bedeutung. Dieses Wissen wird im berufsbegleitenden Masterstudiengang „Health Care Management“ an der Dresden International University (DIU) von Experten aus der Praxis vermittelt.

Steigende Infektionszahlen, Sterbefälle und einschneidende Maßnahmen in das öffentliche Leben: Die Corona-Pandemie bestimmt weltweit den Alltag der Menschen – und stellt auch das deutsche Gesundheitswesen auf die Probe. „In Deutschland hat jeder Zugang zum öffentlichen Gesundheitssystem, 99 Prozent der Bevölkerung sind krankenversichert. Damit gibt es keine finanzielle Hemmschwelle, einen Arzt aufzusuchen. Gerade bei COVID-19 ist eine schnelle Behandlung entscheidend und kann Leben retten“, erklärt Prof. Dr. Volker Penter. Der Experte für Gesundheitswirtschaft und Dozent an der Dresden International University (DIU) kennt die Faktoren, die das deutsche Gesundheitssystem so leistungsfähig machen und nennt ein weiteres Beispiel im Zusammenhang mit der Corona Pandemie. „Wir haben in Deutschland im Ernstfall rund 40.000 Intensivbetten zur Verfügung. Diese im weltweiten Vergleich hohe Kapazität ist für die Behandlung schwer erkrankten Corona-Patienten besonders wichtig, da sie schnell zum Engpass werden kann, der über Leben und Tod entscheidet“.

Neben der medizinischen Ausstattung in Notsituationen braucht es ausgebildetes Personal im Gesundheitssektor. In Deutschland ist die Anzahl der Ärzte auf Basis von Vollzeitäquivalenten in Krankenhäusern laut Statistischem Bundesamt von 1991 bis 2018 um 73 Prozent gestiegen.

Natürlich kostet ein gutes Gesundheitssystem auch viel Geld. Im Jahr 2018 wurden für das Gesundheitssystem 4.712 Euro pro Einwohner ausgegeben. Wichtig ist, dass dieses Geld bestmöglich beim Patienten ankommt. Das hat viel mit Management zu tun. „Wirtschaftlichkeit und gute Versorgung sind kein Widerspruch. Im Gegenteil, der sorgsame Umgang mit knappen Ressourcen wie Ärzten, Pflegepersonal oder medizinischen Geräten, ist wichtig, um diese bestmöglich zum Wohle des Patienten einzusetzen.“ Als Gegenbeispiel erwähnt der Professor die USA, wo Medikamente und medizinische Dienstleistungen oft unverhältnismäßig teuer sind.


Zukünftige Herausforderungen für das Gesundheitssystem

In Zukunft werden die Gesundheitsausgaben weiter steigen, wodurch sich der Zwang zur Wirtschaftlichkeit in den Einrichtungen des Gesundheitswesens verstärkt. Professor Penter nennt in diesem Zusammenhang drei Megatrends, die zu den zukünftigen Herausforderungen gehören: „Aus der demografischen Entwicklung ergibt sich, dass immer weniger junge Menschen verfügbar sind, die sich um immer mehr Ältere kümmern müssen. Auf dem Land verschärft sich das Problem durch den Wegzug junger Menschen in die Städte. Der zweite Trend dreht sich um den wissenschaftlichen Fortschritt: Die dynamische Entwicklung insbesondere der Informationstechnologien eröffnen neue Wege und Möglichkeiten, Krankheiten zu erkennen und zu behandeln. Hinzu kommt – drittens – die steigende Informiertheit von Patienten. Ein besser informierter Patient schöpft die Möglichkeiten, die ihm die Medizin zum Erkennen und Heilen seiner Krankheit gibt, besser aus.“ Der wissenschaftliche Leiter und Dozent des Masterstudiengangs „Health Care Management“ behandelt die benannten Megatrends im Studiengang in der Grundlagenveranstaltung zum Gesundheitswesen und dessen Aufbau.

Multidisziplinärer DIU-Studiengang bildet Führungspersonal im Gesundheitswesen aus

Der multidisziplinäre berufsbegleitende Masterstudiengang „Health Care Management“ an der Dresden International University (DIU) richtet sich an Interessenten, die in medizinischen, Verwaltungs- und Managementberufen arbeiten – beispielsweise in Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen, Pflegeeinrichtungen, in der öffentlichen Verwaltung oder auch in Unternehmensberatungen. Der Studiengang vermittelt die notwendigen Werkzeuge, übergreifende Herausforderungen im Gesundheitssektor an der Schnittstelle von strategischem Management und operativer Steuerung zu erkennen und dafür passende Lösungen zu entwickeln. „Neben rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen vermittelt das Studium auch kommunikationswissenschaftliches Knowhow. Ein zentrales Thema ist dabei die Mitarbeiterführung. Kenntnisse über die Rekrutierung von Personal und dafür Sorge zu tragen, dass die Mitarbeitenden auch im Unternehmen bleiben, ist unabdingbar“, erläutert Professor Penter. Das Studium zeichnet sich durch zahlreiche Experten aus Wissenschaft und Praxis sowie einen hohen Grad an Anwesenheitsveranstaltungen aus. „Aktuell läuft natürlich vieles online ab, aber auch hier steht die Interaktion mit den Studierenden im Mittelpunkt. Die Arbeit in kleinen Gruppen ermöglicht die Auseinandersetzung mit individuellen Fragestellungen und anhand praktischer Beispiele.“ Wie wichtig die zukünftigen Experten im Bereich „Health Care Management“ sind, zeigt sich in der aktuellen Pandemie-Situation. „Akademisches Wissen ist Systemwissen. Und dieses braucht man, um sich in der immer schneller verändernden Welt des Gesundheitswesens dauerhaft zurecht zu finden“, so Professor Penter.

Weitere Informationen zum Studiengang: Health Care Management