Die Ansprache des Bundespräsidenten wurde per Livestream aus der frisch sanierten Berliner Staatsbibliothek Unter den Linden übertragen. Der Bundespräsident sprach zu einigen eingeladenen Studentinnen und Studenten, die mit angemessenem Abstand voneinander auf der historischen Freitreppe der "Stabi" saßen.
Durch die Beschränkungen der Pandemie verzögerten sich die Träume, Hoffnungen und Wünsche junger Menschen immer weiter, sagte Steinmeier. „Aber eines weiß ich sicher: Unsere Unternehmen, unsere öffentlichen Verwaltungen, unsere Schulen und Universitäten, unsere Krankenhäuser brauchen Sie – und das nicht nur, weil die geburtenstarken Jahrgänge nach und nach aus dem Arbeitsleben ausscheiden. Sie werden gebraucht gerade wegen der Erfahrungen, die Sie aus dieser Krise mitbringen.“
Der Präsident unterstrich auch die Wichtigkeit der Universität als öffentlicher Raum: „Ich bin überzeugt: Die Digitalisierung macht die Universität als öffentlichen Raum niemals obsolet! Ein Präsenzstudium, das von der Begegnung, vom Austausch lebt, können auch noch so viele Zoom-Konferenzen niemals ersetzen. Der Splitscreen, die "Verkachelung" der Universitäten, wie es der Berliner Historiker Paul Nolte formuliert hat, darf nicht zur Normalität werden.“ Wir leiden in dieser Zeit nicht nur als Lernende und Lehrende, sondern auch als Menschen und soziale Wesen.
Steinmeier spricht von den finanziellen Sorgen der Studierenden, der ungewissen Zukunft, aber auch, dass diese nun „für den Ernstfall gewappnet sind“ und schließt seine Rede mit einem Hoffnungsschimmer: Die Studierenden schreiben die Spielregeln der Zukunft mit, egal wie diese aussehen werden.
Die komplette Rede des Bundespräsidenten zum Nachschauen und -lesen gibt es hier.
